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MAMA, DARF ICH DAS ALLEINE MACHEN? Kinder und die Eroberung der Selbständigkeit

12/06/2018

Kampf der Langeweile: auch Zuhause kann man Spaß haben!

Kindern die Möglichkeit zu verleihen, selbständig zu werden, ist ein sehr wichtiger Schritt für die Ausbildung ihres Charakters und ihres Selbstbewusstseins. Tatsächlich kann die geeignete Begleitung des Kindes bei der Bewältigung all seiner Entwicklungsetappen diesem helfen, auch als Erwachsener Herausforderungen mit größerer Sicherheit bewältigen zu können.

 

Wann beginnt sich Selbständigkeit zu entwickeln?

In den ersten 12 Lebensmonaten hängt das Kind vollkommen von der Person ab, die es umsorgt: Es nimmt sich noch nicht als alleinstehende Person wahr und hat kein Bewusstsein seiner selbst. Es ist schlichtweg ein kleines Baby, das jede Menge Primärbedürfnisse hat, die befriedigt werden wollen.

Anschließend beginnt ein von immer größerem Bewusstsein gekennzeichneter Entwicklungsschritt, während dessen das Kind spürt, was es kann und was nicht: ausgehend von der Fähigkeit, zu laufen, die ihm neue Perspektiven sowie die Möglichkeit eröffnet, eigenständig Zugang zu Dingen und Situationen zu erhalten, die ihm vorher verwehrt waren.

Auf diese Weise beginnt eine langsame, aber kontinuierliche Entwicklung innerhalb derer das Kind motorische und intellektuelle Fähigkeiten erwirbt und eine unendliche Reihe an Erstes-Mal-Erlebnissen ihren Ausgang nimmt.

Um das 2. Lebensjahr (auch DIE SCHRECKLICHEN ZWEI JAHRE genannt) spürt das Kind ein immer größeres Bedürfnis, sich selbst seine Selbständigkeit zu beweisen. Während es vorher insbesondere egozentrisch orientiert war, beginnt es jetzt, die Erwachsenen zu beobachten und verspürt, angetrieben von der Überzeugung, dass es nichts gibt, was es nicht kann, den Wunsch, sie zu imitieren.

 

Wie man dem Kind helfen kann

In dieser Phase ist wirklich sehr viel Geduld gefragt. Wichtig ist, nicht von den Regeln abzuweichen und gleichzeitig dem Kind zu erlauben, seine Grenzen auszuloten.

Nur, wenn wir das Kind in dieser von zahlreichen „Neins“ geprägten „kontrollierten“ Experimentierphase begleiten, geben wir ihm die Möglichkeit, sein Selbstbewusstsein und sein Bewusstsein zu entwickeln.

Selbstbewusstsein ist genauso wie laufen, sprechen und alleine essen eine Fähigkeit, die im richtigen Moment ausgesät und kultiviert werden will. Hierbei genügt es, dem eigenen Instinkt zu vertrauen, um zu verstehen, welchen Wünschen nachgegeben werden kann und welchen nicht.

 

Welche Aufgaben tragen maßgeblich zur Entwicklung von Selbständigkeit bei?

Die Entwicklung des Selbstbewusstseins beginnt mit kleinen praktischen Alltagsaufgaben wie beispielsweise:

  • alleine essen
  • sich anziehen (auswählen, welche Kleidung man tragen möchte)
  • vor dem Schlafengehen die Spielsachen aufräumen

Kindern bei der Ausführung dieser für Erwachsene banalen, für ein Kind möglicherweise jedoch schwierigen Tätigkeiten zu helfen, lässt deren Bewusstsein für ihre Möglichkeiten immer größer werden und führt zur Wahrnehmung der ersten Zufriedenheit und Genugtuung.

Bei jeder Aufgabe, die das Kind in Angriff nehmen möchte, muss es auf die Unterstützung der Eltern bauen können, die dafür sorgen müssen, dass diese Aufgabe kindgerechte Dimensionen annimmt. Machen wir ein Beispiel: Das erste Mal, wenn das Kind alleine essen möchte, sollten Eltern ein geeignetes Besteck und einen großen Latz auszuwählen, eine Plastiktischdecke verwenden, gegebenenfalls den Fußboden mit Papier abdecken und sich selbst mit Geduld ausstatten.
Am Anfang wird das Kind mit Löffel und Brei herumspielen ... dann nach und nach dem Beispiel anderer Tischgäste folgend, gelingt es ihm, den Brei in den Mund zu befördern.

Extrem wichtig ist es, dem Kind bei seinen Versuchen und, wenn diese gelingen jede Menge Befriedigung zu verschaffen: Auf diese Weise fühlt es sich stark und sicher und bekommt keine Angst vor neuen Erfahrungen.

Das gilt auch für den Wunsch, sich alleine anzuziehen; das erste Mal wird es ihm nicht gelingen, die Strümpfe alleine anzuziehen, auch das T-Shirt zieht es möglicherweise auf Links an: aber das ist überhaupt nicht schlimm. Mit der Zeit werden seine Gesten immer genauer und detailorientierter sein. Wichtig ist, dass es das Gefühl hat, etwas Neues dazu gelernt zu haben und es jetzt ganz alleine zu können. Ebenso wichtig ist es, dass es sieht, dass seine Eltern rundum zufrieden und glücklich mit seiner Entwicklung sind und es selbst merkt, dass es Tag für Tag größer und selbständiger wird.

Besonders empfohlen wird, Spielsachen vor dem Insbettgehen aufzuräumen. Damit kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Tatsächlich lernt das Kind dadurch was Ordnung bedeutet, was es ihnen als Erwachsener danken wird („Ich als Dauerchaotin gebe Ihnen mein Wort darauf“). Außerdem wird es diese Aufgabe mit der Schlafenszeit in Verbindung bringen, wodurch eine Regel entsteht, die dem Kind hilft, sich vom Sandmännchen mitnehmen zu lassen.

 

Weitere Ideen

Selbständigkeit entsteht häufig aus einem Wettstreit mit dem Verhalten von Erwachsenen heraus. Aufgaben, die wir unseren Kindern übertragen, sollten auch wir Eltern in deren Gegenwart ausführen.

Nachstehend die weitverbreitetsten Aufgaben von kleinen Kindern:

  • Spielsachen aufräumen
  • uns bei einfachen Putzarbeiten helfen
  • Tisch decken

Wenn Sie noch andere Aufgaben haben, die Sie uns gerne empfehlen würden, schreiben Sie uns doch einfach über die Seite Kontakte

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